Kreativtechniken unterstützen uns im Business, unsere gewohnten Denkmuster zu durchbrechen. Gerade wenn es darum geht, neue Ideen, zum Beispiel für die Kundenakquise, zu entwickeln, bleiben wir häufig in unseren gewohnten Denkstrukturen hängen. Neue Ansätze zu finden, fällt sehr schwer, wenn wir bekannte Pfade nicht verlassen. In unserer Reihe stellen wir mit der Walt-Disney-Methode eine weitere kreative Methode vor, die dich als Führungskraft bei Deiner Arbeit unterstützen kann.
Die Walt-Disney-Methode
Mit der Walt-Disney-Methode betrachtet man ein Problem aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Dafür schlüpft ihr in verschiedene Rollen – die des Träumers, des Realisten und des Kritikers. Alle drei Rollen hat jeder von uns schon einmal bewusst oder unbewusst gespielt: Der Träumer darf herumspinnen und verrückte Ideen entwickeln. Der Realist überlegt sich dagegen, wie er diese Ideen realisieren kann. Der Kritiker prüft sie und weist auf mögliche Risiken hin. Wer also vor einem Problem steht, Lösungen oder neue Ideen braucht, für den ist diese Methode genau richtig.
Was benötigst du?
Am erfolgreichsten ist diese Methode, wenn sich fünf bis sechs Personen zusammenfinden. Ist genug Platz vorhanden, kann jede Rolle einen eigenen Raum erhalten. Sollte dies nicht möglich sein, reichen auch verschiedene Ecken in einem Raum oder ganz simpel drei Stühle, auf denen sich die Teilnehmer abwechselnd setzen. Für alle Möglichkeiten ist es von Vorteil, wenn die Plätze entsprechend ausgestattet werden: Der Träumer könnte ein buntes, spielerisches Umfeld bekommen, zum Beispiel Luftballons oder Tücher. Der Platz des Realisten sollte eher nüchtern gehalten werden und die des Kritikers eventuell mit einer Richterrobe oder anderen Details ausgestattet sein. Wer sich gut vorbereiten kann, darf hier ruhig kreativ sein. Denn die jeweilige Umgebung unterstützt die Teilnehmer dabei, sich wirklich auf die zu spielende Rolle einzulassen.
Wie funktioniert die Methode?
Am Anfang stellst du als Teamleiter das Thema vor. Die Walt-Disney-Methode beruht auf drei verschiedene Phasen, denen man jeweils 20 Minuten einräumen sollte. In der ersten Phase sammelt sich das Team in der Träumer-Ecke. Hier wird das vorher besprochene Thema aus Sicht des Träumers betrachtet. Es darf herumgesponnen werden. Je verrückter, je besser. Alle Ideen werden notiert, aber nicht bewertet. Dann geht man gemeinsam in die Realisten-Ecke. Hier besprechen die Teilnehmer, was nötig wäre, um diese Ideen umzusetzen. Abschließend werden in der Kritiker-Ecke die besten Ideen hinterfragt. Was funktioniert und was nicht? Bleiben bei einer Idee noch Fragen offen, dann geht es wieder von vorne los.
Was hat Walt Disney damit zu tun?
Walt Disney hat diese Methode, auch wenn es öfters behauptet wird, nicht selbst erfunden. Es ist nicht zu verleugnen, dass der Erfinder von Micky Maus und Donald Duck ein sehr kreativer Kopf war. Daher diente er dem US-amerikanischen Autor und Trainer Robert B. Dilts als Inspiration. „Tatsächlich gab es drei Walts: den Träumer, den Realisten und den Miesepeter“, schrieb er in seinem Buch „Strategie of Genius“ über Walt Disney. Darauf beruht seine Einteilung der Methode in drei Phasen.
Querdenken
Wenn ihr also einmal vor der Aufgabe steht, neue Strategien zu entwickeln, dann probiert diese Methode aus. Sie hilft euch, gewohnte Denkpfade zu verlassen. Viel Spaß!