Jeder kleine Schritt macht einen Unterschied: QN Europe demnächst Plastikfrei.

Network Karriere 07.2020
Network Karriere 07.2020

Haben Sie schon mal das Wort „green washing“ gehört? Damit meint die PR-Industrie eine Methode, Produkte besonders umweltfreundlich
darzustellen, was sie tatsächlich aber leider nicht sind. Häufig werden manipulative Methoden benutzt, um den Käufer glauben zu machen, er tue mit deren Kauf der Umwelt (und sich selbst) etwas Gutes. Zielsetzung ist der Versuch, sich eine weiße Weste zu erkaufen. Wer hinter die Kulissen guckt, den schüttelt es allerdings.

Green washing fällt in den letzten Monaten häufig im Zusammenhang mit Berichterstattungen zum Thema Verseuchung der Weltmeere mit Plastikmüll auf. Da ist beispielsweise zu lesen, dass eine Plastikflasche, über Flüsse in die Meere gespült, 450 Jahre braucht, um sich zu zersetzen. Oder ausgediente Fischereinetze, sogenannte Geisternetze, wovon alleine im Jahr 2016 1.250 Kilometer im Meer verblieben, Meeresbewohner erdrosseln. Und man kann sich vorstellen, was sie dort sonst noch anrichten. Meeresvögel, Delphine, Fische verhungern trotz vorhandener Nahrung, weil ihr Bauch so voller Plastik steckt, dass da keine Makrele mehr reinpasst.

Fünf riesige Plastik-Strudel im Pazifik, Atlantik und Indischen Ozean

In den großen Weltmeeren bilden sich inzwischen Plastikstrudel von gigantischen Ausmaßen. Man könnte neue Kontinente auf deren Flächenausdehnung errichten. Fakt ist: Jedes Jahr landen etwa zehn Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren. Schätzungsweise sind bisher insgesamt 86 Millionen Tonnen Plastik ins Meer eingebracht worden. Der Plastikabfall, der in unsere Ozeane gelangt, stammt aus vielfältigen Quellen. Dazu zählen küstennaher Tourismus, maritime Industrie, Schifffahrt und insbesondere Fischerei. Die größten Plastikkonzentrationen sammeln sich in fünf riesigen Strudeln im Pazifik, Atlantik und Indischen Ozean. Allein der sogenannte Great Pacific Garbage Patch im Nordpazifik ist ungefähr viereinhalb Mal so groß wie Deutschland.

Aber nur ein Teil der Abfälle landet in den Strudeln. Plastik findet sich nahezu überall in den Meeren, inzwischen selbst in der Tiefsee und der Arktis. 39 Prozent des Plastikmülls treiben im offenen Meer, allerdings nur ein Bruchteil davon an der Oberfläche. Am Meeresboden und an den Küsten sammeln sich knapp 34 Prozent, während fast 27 Prozent in den Küstengewässern schwimmt.

Westliche Industrienationen exportieren ihren Plastikmüll

Aber nicht nur die Weltmeere leiden unter der Plastikflut, auch die europäischen Meere sind bereits stark durch Plastikteile verschmutzt. Obwohl das Mittelmeer nur ein Prozent der weltweiten Gewässer ausmacht, beherbergt es sieben Prozent des globalen Mikroplastiks. Hier stammt der Müll vor allem von den Stränden, während er in der Nordsee hauptsächlich auf die Fischerei zurückzuführen ist. Ein Großteil des Plastiks wird über Flüsse in die Meere gespült. Der Plastikeintrag von Flüssen ist allerdings nicht gleichmäßig verteilt, sondern konzentriert sich auf zehn große Flüsse, vor allem in Asien. Das bedeutet aber nicht, dass nur Asien für das Problem verantwortlich ist, denn viele westliche Industrienationen exportieren ihren Plastikmüll in asiatische Länder, wo er entweder verbrannt wird oder aber in der Umwelt und damit letztendlich auch im Meer landet.

QN Europe wird sukzessive plastikfrei

Warum nun ist dieses Problem relevant für eine junge, erfolgreiche Firma wie QN Europe? Seit gut einem Jahr hat es sich General Manager Jérôme Hoerth mit seinem Team zum Ziel gesetzt, sukzessive plastikfrei zu werden, eine Vision, die inzwischen Step by Step Gestalt annimmt. Und das ohne großes Marketing- Gefuchtel, da dies nicht wegen des Images gemacht wird, sondern es in der Unternehmens- DNA liegt und den Unternehmenswerten entspricht. Den Menschen und der Umwelt nämlich grundsätzlich mit Respekt zu begegnen. Auch den Meeren. Und so kam es, dass man dem High-Light-Produkt PhytoQlean ein neues Gewand verpasste. Demnächst erscheinen auch Sun & Moon im neuen Look.

Diese Produkte wurden letztes Jahr in einem sicherlich schicken, leider jedoch so gar nicht plastikfreie Dose in den Vertrieb geliefert, was bestimmt auch ein Motivationsfaktor war, auf „plastikfrei“ umzustellen. Eine aufwändige Entscheidung, denn zum einen ist so eine Änderung der Verpackung nicht ohne Arbeitsaufwand zu vollziehen und zum anderen, weil diese umweltfreundliche Verpackung auch mit Mehrkosten verbunden ist; wobei sich für die Kunden trotzdem am Preis nichts ändern durfte. Aber jeder Schritt dient der Nachhaltigkeit und was am Anfang viel Arbeit bedeutet, hält lange an.

Großangelegtes Umstrukturierungsprogramm

Die plastikfreie Vision von Jérôme Hoerth war der Startschuss in ein Umdenken, das sich durch alle Prozesse der Firma QN Europe zieht: Produkte, die versandfertig so verpackt werden, dass zwischen Karton und Produkt kaum Luft ist; umweltfreundlicheres Verpackungsmaterial, Klebebänder nicht aus Plastik, sondern auf Papierbasis; die HomePure Nova-Trinkflasche aus Alu, damit die Plastiktrinkflasche auch der Vergangenheit angehört. Das Credo ist: „Überall, wo wir künftig Plastik vermeiden können, werden wir das auch konsequent tun. Denn jeder plastikfreie Schritt, wenn auch noch so klein, ist ein Schritt in die richtige Richtung.“

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